Wie alles begann…

Liebe Besucherin, lieber Besucher

Seit dem 16. Dezember 2016 besteht die Einzelunternehmung Aller Art Unikat Alder Louis mit Sitz in Rehetobel im sonnigen Appenzellerland. Gerne möchte ich Ihnen einen Einblick geben, wie alles begann.

Das Weben und die Handarbeit waren schon immer meine Leidenschaft… schon in meinen Teenagerjahren wünschte ich, dieses Handwerk einmal zu lernen. Damals strickte ich ununterbrochen viele Pullover mit farbenfrohen Mustern.

Mit 22 Jahren wurde es möglich, dass ich einen 3-monatigen Intensiv-Webkurs in der damaligen Heimatwerkschule in Richterswil absolvieren konnte. Dies war eine meiner schönsten Zeiten in meinem Leben. Ich fühlte mich rundum sehr wohl und webte fast Tag und Nacht.

Gleich anschliessend war es mir durch die weiteren Lern – und Wanderjahre nicht mehr möglich zu weben, doch in meinem Innern wusste ich, irgendwann in meinem Leben werde ich einen Webstuhl kaufen.

Dass dieser grosse Wunsch schon im Jahr 2000 in Erfüllung ging, hätte ich nicht zu denken gewagt, und dass ich damit noch einen Teil von meinem Lebensunterhalt verdienen kann sowieso nicht. Es war früher als je erhofft.

Im November 2000, während der Ferien im Behindertenheim, absolvierte ich einen 2 – wöchigen Webkurs im Atelier 3 in Bäch. Schon am 2. Tag, als ich vor dem Webstuhl stand, überlegte ich, ob ich einen Webstuhl kaufen soll. Mein Gedanke war nein, sicher nicht, wo könnte ich denn einen Webstuhl hinstellen.

Noch am gleichen Abend beim Verlassen des Ateliers entdeckte ich während des Ankleidens ein Inserat an der Pinnwand, von einem Webstuhl mit Zubehör, wie ich ihn mir wünschte. Doch wieder der Gedanke, geht nicht, es ist kein Platz vorhanden. Somit ging ich zu meiner Schwester nach Zürich um dort zu schlafen.

Noch am gleichen Abend, eigentlich zu sehr ungewohnter Zeit, telefonierte meine Mutter und fragte, wie es den gehe. Unter anderem erwähnte sie eher beiläufig, dass der Mieter vom Lokal auszieht, (Im Elternhaus ein ehemaliges Sticklokal 50 Quadratmeter wurde frei). Meine spontane Reaktion war: dann kann ich ja einen Webstuhl kaufen. Meine Mutter war etwas überrumpelt. Doch die Idee wuchs weiter.

In den folgenden Tagen nahm ich Kontakt auf mit der Besitzerin des Webstuhls (Webbreite 140cm). M.R. war damals 86 jährig, bis dahin webte sie noch jeden Sommer und dies seit mehr als 60 Jahren.

Ich ging den wunderschönen Webstuhl vom Schreiner gefertigt besichtigen, und fand, er würde zu mir passen. Wenn man doch etwas anschaut, verbleibt man meistens „ Ich werde es mir überlegen und ihnen baldmöglichst Bescheid sagen“.

Als ich dies sagen wollte, kam mir Maria zuvor und fragte mich so lieb, wann ich ihn den holen komme? Da wusste ich, dieser Webstuhl ist für mich bestimmt, und spürte sie hätte riesen Freude, wenn ich ihn übernehmen würde. So verblieben wir, dass ich ihn im Januar abholen werde.

Im Januar 2001 war dann der Transport angesagt. Ich putzte und richtete das Atelier ein. Im Sommer folgte dann noch eine kleinere Renovation der Räumlichkeiten. Schon bald kaufte ich noch einen kleinen Webstuhl (Webbreite 100cm), mit dem Gedanken, ihn beim Erteilen von Kursen einzusetzen, oder falls ich die Infrastruktur vermiete. Ein dritter, 2m breiter Webstuhl, war dann noch die letzte Anschaffung. Dieser Webstuhl kam auch auf eine sehr schöne Weise zu mir. Nun kann ich bis zu 180cm Webbreite Stoffe und Teppiche weben und bin für sehr vieles gerüstet.

Da mich das Weben immer wieder ins Gleichgewicht bringt, und ich sehr Freude habe an den Farben, Materialen, und von A – Z einen Stoff zu entwickeln, bin ich glücklich, dass es mir gegönnt ist dieses Handwerk ausüben und in Anfängerkursen weitergeben zu können.

Im 2008 zogen wir in unser Haus, wo wir alle unsere Aktivitäten unter einem Dach anbieten können. Auch das Webatelier wurde gezügelt und im Sonnenhügel neu eingerichtet.

Im Jahr 2009 kam noch ein Arm – Webstuhl Webbreite 150cm ins Haus. 2011 kam unser Sohn auf die Welt. Um ihn in seiner Entwicklung begleiten und beobachten zu können, stellte ich das Weben ein. Julian war und ist mir wichtiger. Unterdessen ist Julian jedoch schon in der Grösse, wo er vieles für sich macht, so dass ich seit diesem Sommer 2017 wieder ab und zu Zeit fürs Weben finde.